VOC

Unter der Abkürzung VOC (Volatile Organic Compounds) wird eine Vielzahl von Lösungsmitteln und anderen chemisch-organischen Substanzen zusammengefasst. Quellen sind u.a. Farben, Lacke, Klebstoffe oder Putz- und Reinigungsmittel. Zuviele VOC in Innenräumen können teilweise für ernste gesundheitliche Beschwerden verantwortlich sein.

 

Unter den VOC befinden sich beispielsweise Reiz- und Geruchsstoffe wie Butylacetat, Styrol, Hexanal oder die sensibilisierende Substanz 3-Caren, die aus den unterschiedlichsten Materialien ausgasen und die Raumluft belasten. Neben Farben und Lacken können Putz- und Reinigungsmittel, Klebstoffe, Putze, Bitumenanstriche oder Kunststoffbeschichtungen VOC abgeben. Im Gebäude verwendete Reinigungsmittel und andere lösungsmittelhältige Präparate können eine Quelle darstellen. Eine weitere Ursache für erhöhte Konzentrationen in Innenräumen sind Emissionen aus Gewerbebetrieben wie Lackierereien, Druckereien oder metallverarbeitenden Betrieben. In Wohnungen, die an chemische Reinigungsbetriebe grenzen, werden in vielen Fällen hohe Konzentrationen an Perchlorethylen (TCE, PER) gemessen. Einen Sonderfall stellen Raumluftbelastungen nach der Anwendung von Dichtanstrichen auf Polyesterbasis dar. In zahlreichen Fällen wurde nach der Anwendung dieser Präparate hohe Konzentrationen des stechend riechenden Styrols nachgewiesen.

Abbildung: Farben und Lacke sind eine mögliche Quelle für VOC

Gesundheitliche Auswirkungen
VOC können für das Auftreten von Befindlichkeitsstörungen (Sick-Building-Syndrome) oder ernsteren Gesundheitsbeschwerden verantwortlich sein. Die Symptome der Betroffenen reichen von Augen- und Schleimhautreizungen, trockenen Schleimhäuten oder Hautausschlag über Kopfschmerzen, Erschöpfung und schnelle Ermüdung, Störung der Gedächtnisleistung und Konzentrationsunfähigkeit bis hin zu unangenehmen Geruchs- und Geschmackswahrnehmungen.

Gerüche und Gesundheit
Da manche VOC eine für den Menschen niedrige Geruchsschwelle besitzen, können sie in schon geringen Konzentrationen wahrgenommen werden. Unerwünschte Gerüche sind als maßgebliche Beeinträchtigung der Innenraumluftqualität anzusehen. Aber Vorsicht, nicht alle Substanzen sind geruchlich wahrnehmbar - was nicht riecht, muss noch lange nicht unbedenklich sein!

Bewertung
Für die Bewertung der Ergebnisse wird neben der Konzentration von Einzelsubstanzen der Summenparameter aller flüchtigen organischen Verbindungen herangezogen. Die Konzentrationen werden sowohl in Hinblick auf bestehende österreichische Richtwerte für einzelne Substanzen in der Innenraumluft (z.B. Tetrachlorethen, Styrol) als auch in Hinblick auf durchschnittliche Konzentrationen bewertet.